Wald im Stress – Kleine Presseschau

Presseschau - aktuelle Publikationen zu den Themen Wald in der Klimakrise, Waldschutz und Holznutzung

Fast täglich werden neue Publikationen zum Thema Wald in der Klimakrise veröffentlicht. Immer flächendeckender werden die Probleme thematisiert, die wir auch für den Nußlocher Gemeindewald ausgemacht haben. Grund genug für eine kleine Presseschau mit ausgewählten Artikeln.

Ist Holzverbrennung noch zeitgemäß?

Eines der aktuell diskutierten Probleme dreht sich um die Feinstaubbelastung durch Holzverbrennung (taz, Spiegel+).

Es wird klar, dass die staatliche Förderung von Pellets-Heizungen möglicherweise nicht zu Ende gedacht war, wie Prof. Dittler, Chemieingenieur und Leiter der Arbeitsgruppe Gas-Partikel-Systeme am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) in einem Interview mit dem Spiegel feststellt:

Man hat damit ausgerechnet die dreckigst mögliche Heizung gefördert. Wenn wir schon kohlenstoffhaltiges Material verbrennen wollen, dann verbrennen wir besser Gas als Pellets. Gas führt zu weniger CO₂, weniger Schadstoffen und zu einer saubereren Verbrennung. Holz bleibt besser im Wald. 

Prof. Dr. Achim Dittler 
in einem Interview von Marco Evers für den Spiegel.

Mehr Waldschutz für Baden-Württemberg

Auch Greenpeace Deutschland hat Anfang Februar einen Artikel zum Thema Waldschutz in Baden-Württemberg veröffentlicht.

Entlang der Untersuchung belegt Baden-Württemberg im bundesweiten Vergleich nach Greenpeace-Berechnungen den letzten Platz in Sachen Waldschutz. Und das, obwohl unser Bundesland zu den fünf waldreichsten in Deutschland gehört…

Nur 1,23% der Wälder stehen hier unter strengem Schutz.

Über 70 Prozent der Menschen in Baden-Württemberg sind der Meinung, dass Holzeinschlag für die Industrie oder Energiegewinnung in geschützten Wäldern nicht erlaubt sein sollte.

Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar im Januar 2022 im Auftrag von Greenpeace

Baden-Württemberg sollte jetzt den ersten Schritt gehen und mehr Wälder vor Holzeinschlag schützen. Naturnahe und stabile Wälder sind besonders wichtig für Klima und Artenschutz, heißt es weiter in der Veröffentlichung. 

Die Forest Rescue Unit war in diesem Zusammenhang auch im Nußlocher Gemeindewald zu Gast.

Wald im Stress – Artikel im BUNDmagazin

Ganz frisch aus der Presse ist auch die aktuelle Ausgabe des BUNDmagazins (Ausgabe 1/22, Baden-Württemberg).

Im Artikel „Wald im Stress“ berichtet Christoph Schramm, Referent für Landwirtschaft und Wald, dass Klimawandel und falsche Bewirtschaftung unseren Wäldern weiterhin zusetzen.

Christoph Schramm fordert „ein rasches Gegensteuern, um die Wälder als Helfer in der
Klimakrise und als Hort der Artenvielfalt zu erhalten“.

Darüber hinaus müssen wir unsere Wälder besser schonen. Das bedeutet forstliche Aktivitäten zu reduzieren, flächendeckend dem Wald alle Entwicklungsphasen zu gönnen, für vielfältige Strukturen zu sorgen und ausreichend Alt- und Totholz auch in Wirtschaftswäldern zu belassen. In Schutzgebieten muss der Natur deutlich konsequenter als bisher Vorrang vor der Forstwirtschaft eingeräumt werden.

Christoph Schramm, Referent für Landwirtschaft und Wald, BUND

Christoph Schramm macht auch vor dem leidigen Thema Holzkonsum nicht halt. Aus seiner Sicht ist es klar, dass der Holzkonsum in Zukunft stark gesenkt werden muss.

Erst am Ende einer möglichst langen Nutzungskaskade kann eine Verwendung
als Energieträger in Betracht kommen, führt Christof Schramm weiter aus.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch das Positionspapier des BUND zum Thema: Waldwende statt Waldsterben! Neun BUND-Forderungen zu Deutschlands Wäldern in der Klimakrise

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