Aktuelle Studie: Insektensterben auch im Wald

Neue Studie der TU Darmstadt: Auch im Wald schreitet das Insektensterben voran. Ein reduzierter Holzeinschlag kann dazu beitragen, das Insektensterben in unseren Wäldern abzuschwächen.

Studie der TU Darmstadt zeigt dramatischen Artenrückgang

Anfang April 2023 hat die TU Darmstadt eine neue Studie vorgelegt.  Die Studie wurde unter der Leitung von Forschenden der Technischen Universitäten Darmstadt und München in Zusammenarbeit mit weiteren Forschenden erstellt.

 Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Communications Biology veröffentlicht.

Gegenstand der Untersuchung war die Entwicklung sehr vieler Insektenarten in deutschen Wäldern. Anders als von den Forschenden vermutet, zeigte sich auch hier – ähnlich wie in landwirtschaftlich genutzten Gebieten, die bislang Gegenstand der Forschung waren: Die Mehrzahl der untersuchten Arten nimmt ab. 

Feld-Sandlauf-Käfer im Nußlocher Gemeindewald
Violetter Ölkäfer im Nußlocher Gemeindewald

Über 60 Prozent der untersuchten Insektenarten waren rückläufig

Im Rahmen der Studie ließ sich ein deutlicher Artenrückgang nachweisen. Dabei waren größere und häufigere Arten besonders stark rückläufig. Während bei pflanzenfressenden Insekten etwas mehr Arten zu- als abnahmen, gingen bei allen anderen Ernährungstypen wie Räubern oder Totholz-Zersetzern deutlich mehr Arten zurück.

Während zeitliche Veränderungen in den Populationen potentieller Schadinsekten gut untersucht sind, weiß man wenig über den Zustand und die Entwicklung der vielen anderen faszinierenden Insektenarten in Wäldern.

Michael Staab, TU Darmstadt

Sehr spannend ist aus unserer Sicht das Ergebnis der Untersuchung, dass die Verluste in heimischen Buchenwäldern geringer sind als in Wäldern mit hohem Anteil an Nadelbäumen.

Weiterhin waren in geschützten Wäldern ohne forstliche Nutzung die Rückgänge weniger stark als in intensiv bewirtschafteten Wäldern.

Die Ergebnisse legen nahe, dass eine gezielte Bewirtschaftung, einschließlich der Förderung einer natürlicheren Baumartenzusammensetzung und eines reduzierten Holzeinschlags, dazu beitragen kann, das Insektensterben in unseren Wäldern abzuschwächen.

Michael Staab, TU Darmstadt

Hier geht es zur vollständigen Veröffentlichung.

Hornissenschwebfliege im Nußlocher Gemeindewald

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