Heute ist Natura 2000-Tag!

Am 21. Mai ist "Natura 2000"-Tag. Vor 31 Jahren wurde dieses euopäische Schutzregime initiiert, um Habitate und Spezien effektiv zu schützen. Doch was bedeutet in diesem Kontext die EU-Notfallverordnung, welche die Beschleunigung des Ausbaus der erneuerbaren Energien regelt?

Am 21. Mai feiern wir den Europäischen Natura 2000-Tag.

Dieser Tag markiert vor 31 Jahren die Gründung des heute weltweit größten Netzwerks von Schutzgebieten. Es bietet einen Zufluchtsort für die wertvollsten und gefährdetsten Arten und Lebensräume Europas.

Unser Wald im Nebel

Europäisches Schutzgebiet

Natura 2000 umfasst 27.000 Gebiete mit einer Gesamtfläche von nicht weniger als 1.215.000 km² in 27 EU-Mitgliedstaaten. Dies entspricht 18 % des EU-Landgebiets – etwa so viel wie Spanien und Frankreich zusammen – und 9 % der EU-Meere.

Der Schutz und die Wiederherstellung der Natur sind wichtiger denn je.

Unsere Umwelt ist weiterhin einer großen Bedrohung ausgesetzt. 81 % der geschützten Lebensräume, 39 % der geschützten Vögel und 63 % der anderen geschützten Arten sind in einem schlechten Zustand. Aber der Schutz der Natur bedeutet nicht, dass wir sie nicht genießen können: Im Gegenteil!

Der positive Einfluss der Natur auf unser körperliches und geistiges Wohlbefinden ist gut dokumentiert.

EU-Notfallverordnung erneuerbare Energien

In krassem Kontrast zu Natura 2000 und den damit verbundenen Schutzzielen steht allerdings die Notfallverordnung, welche die EU am 22.12.2022 verabschiedet hat.

Für einen Zeitraum von 18 Monaten wird darin die Notwendigkeit von Verträglichkeitsprüfungen bei Eingriffen in Natura 2000-Gebieten mehr oder weniger aufgehoben, falls eine Beschleunigung des Ausbaus von z.B. Windkraftanlagen verfolgt wird.

Schwere Maschinen im Wald

Überwiegendes öffentliches Interesse

Nach der Verordnung handelt es sich bei der Beschleunigung des Ausbaus regenerativer Energien um ein überwiegendes öffentliches Interesse, hinter dem Natur- und Artenschutz – vereinfacht ausgedrückt – im Zweifelsfall zurückstehen müssen.

Eine Einführung ins Thema hat das Kompetenzzentrum Naturschutz & Energiewende aufbereitet und veröffentlicht.

Windkraftanlagen im Schutzgebiet?

Entsprechend haben sich in den letzten Wochen bei uns die Anfragen gehäuft, welchen Standpunkt wir einnehmen in Bezug auf Windkraftanlagen, welche in Wäldern (und damit häufig in FFH-Schutzgebieten nach Natura 2000) gebaut werden sollen.

Zu diesem Themenkomplex werden wir in den kommenden Wochen einen separaten Artikel veröffentlichen.

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