1971 hat die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) als Reaktion auf die globale Waldvernichtung den 21. März (Frühlingsanfang) als Internationalen Tag des Waldes empfohlen.

Traditionell wird der Tag des Waldes genutzt, um – nicht nur in Zeiten des Klimawandels – auf die Bedeutung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung aufmerksam zu machen.
Schockierende Beobachtungen
Viele Bürgerinitiativen, welche sich in den letzten Monaten und Jahren im Umfeld von Waldwende Jetzt! oder der Bundesbürgerinitiative Waldschutz in unserer Region formiert haben, mussten Ende letzten Jahres und zu Beginn dieses Jahres wieder schreckliche Beobachtungen machen. Trotz vieler Gespräche mit politischen Entscheidern und gemachten Zusagen wurde der brachiale Einschlag in den Wald vielerorts unverändert fortgesetzt. Auch die Übernutzung des Waldes wird unverändert fortgesetzt. Die rückläufigen Zuwächse in den letzten Trockenjahren werden nicht ausreichend berücksichtigt. Die Walddichte nimmt immer weiter ab, das Waldinnenklima wird nachhaltig geschädigt. Durch die Eingriffe ist unser Wald ist immer weniger geschützt vor Hitze und Trockenheit.
In Bereichen, in denen der Baumvorrat ohnehin schon viel zu gering ist, wird weiter eingeschlagen. So wird das Kronendach, die Temperaturen steigen, Buchen werden anfälliger für Sonnenbrand.


Beispiel Käfertaler Wald in Mannheim
Die Betroffenheit war groß, als z.B. Markus Schrade in seinem Blog Anfang Januar über groß angelegte Durchforstungen im Staatswaldteil des Käfertaler Waldes berichtete. Die im Beitrag enthaltenen Fotos sind sehr aussagekräftig. Leider sollten sie nicht die einzigen Beispiele bleiben, was fragwürdige Waldbehandlung in diesem Herbst und Winter angeht.
Weitere Hiobsbotschaften aus Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg
Leider sollte der Bericht aus Mannheim kein Einzelfall bleiben. Auch aus der Region Heidelberg mehrten sich die Berichte von Übernutzung der Wälder, exzessive Befahrung und Verdichtung der Böden.
Beispielhaft seien an dieser Stelle ein Bericht des NABU Seeheim-Jugenheim über die Holzernte im Staatswald und ein weiterer Bericht über Eingriffe ins Naturschutzgebiet Felsberg genannt.
Auf unserer Seite haben wir über den massiven Eingriff im südlichen Abschnitt des Leimener Gemeindewaldes berichtet.

Auch in Koblenz, Heidelberg, Neckargemünd und in weiten Teilen des südlichen Odenwaldes ist die Behandlung des Waldes alles andere als nachhaltig oder naturnah. Jedenfalls in der Wahrnehmung der Bürgerinitiativen.
Landespolitik Hessen
Die neue hessische Landesregierung stellt die Naturschutzleitlinie für den hessischen Staatswald in Frage. Unter dem Deckmantel des Bürokratieabbaus sollen weitreichende Entscheidungen an den Landesforst delegiert werden. Die Schutzziele der alten Buchenwälder, welche von der Vorgängerregierung mühsam verhandelt worden waren, haben keine Gültigkeit mehr. Der NABU Hessen hat den Koalitionsvertrag analysiert.
Sätze des Koalitionsvertrags wie „Biodiversität ist in unseren Wäldern durch die nachhaltige multifunktionale Forstwirtschaft wirksam geschützt. Weiterer Auflagen und Beschränkungen in der Bewirtschaftung bedarf es nicht“ wirken bestenfalls wie aus der Zeit gefallen.
In Anbetracht der Gesamtsituation haben die lokalen Bürgerinitiativen beschlossen, mit einer Vielzahl von Veranstaltungen rund um den Internationalen Tag des Waldes auf diese Missstände hinzuweisen.
Die meisten Veranstaltungen werden im Zeitraum Mitte März bis Ende April durchgeführt. Gerne nehmen wir Hinweise auf weitere Veranstaltung über unser Feedback-Formular entgegen, um den Kalender aktuell zu halten.
Veranstaltungsübersicht März/April 2024
Bitte finden Sie hier eine Übersicht aller kommenden Termine. Für die einzelnen Veranstaltungen sind die jeweiligen Veranstalter verantwortlich. Eine Übersicht inkl. der bereits durchgeführten Veranstaltungen gibt es hier.
(Alle Angaben ohne Gewähr.)
Keine Einträge vom 6. Februar 2025 bis zum 6. April 2025.